Europäische Woche der Abfallvermeidung


Heute startet die Europäische Woche der Abfallvermeidung – enden wird sie am 26. November 2023. In diesem Jahr lautet das Thema „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“.

Aber was ist diese Woche genau?

Im Jahr 2009 ist sie als 3-jähriges Projekt mit 5 Projektpartnern aus 5 verschiedenen Ländern gestartet. Seit 2010 hat sich unter anderem Deutschland dem Projekt angeschlossen. Die öffentliche Aufmerksamkeit steigt jährlich, der Wiedererkennungswert ebenso. Nahezu alle europäischen Länder sind in der Aktionswoche involviert. Sie ist die größte Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung in Europa.

Kommunen, Vereine, Bildungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen und Privatpersonen sind eingeladen während der Europäischen Woche der Abfallvermeidung aktiv zu werden, um eigene Angebote oder Aktionen zur Abfallvermeidung zu präsentieren. Jedes Jahr werden herausragende Aktionen während einer Preisverleihung in Brüssel ausgezeichnet.

Zum Thema Lebensmittel einkaufen haben wir ein paar Tipps zusammengetragen.

  • To-Go-Produkte vermeiden! Fertigsalat, Obst in Plastebecher oder Müsli to go – mit diesen To-go-Produkten kaufen wir in der Regel jede Menge Verpackungsmüll. Die oft in kleinen Portionen verpackt und deutlich teurer als andere größere Produkte, locken oft mit der vermeintlichen Frische und Einfachheit. Ein Salatkopf oder frisch zubereitetes Obst macht weniger Müll und ist günstiger.

 

  • Brot vom Bäcker oder bereits abgepacktes Brot? Klar im Vorteil ist das Brot des Bäckers. Viele Brote kann man bereits beim Bäcker geschnitten kaufen und muss somit nicht auf das industriell gefertigte, künstlich haltbar gemachte und nicht selten gentechnisch veränderte eingeschweißte Brot aus dem Laden zurückgreifen.

Beim Einkaufen von Lebensmitteln kann man direkt auf überflüssige Verpackungen verzichten:

  • Bestimmtes Obst benötigt keine Folientüte, wie z. B. Bananen. Diese sollte man nicht extra nochmal in eine Tüte stecken. Den Wiegeaufkleber kann man auch direkt auf die Bananenschale kleben.

 

  • Wurst und Käse in mehrlagigen Folienfrischeverpackungen sollte man nicht kaufen. Auf diese ganzen Folien kann man gut und gerne verzichten. Besser ist es Wurst und Käse in größeren Verpackungen, bei der Frischetheke, beim Metzger, auf dem Wochenmarkt, oder beim Biohof oder -markt zu kaufen. Es wird zudem nicht empfohlen Lebensmittel längere Zeit in Kunststoffen aufzubewahren. Besser ist es, die Lebensmittel umzulagern und Kunststofffrei aufzubewahren.

 

  • Mehrweg statt Einweg! Zum Transportieren des Einkaufes sollte man auf Mehrwegbeutel oder -taschen zurückgreifen. Auch für das Obst und Gemüse kann man gerne Netze verwenden. Ebenfalls macht es einen großen Unterschied, ob man Einweg-Pfandflaschen oder Mehrweg-Pfandflaschen kauft.

 Frischer Kaffee am Morgen? Ja, gerne. Wer mag es nicht?!

Aber schnell bei der Tankstelle anhalten und sich einen Coffee-to-go im Einwegbecher holen, muss nun auch nicht sein! Dieser Abfall lässt sich ganz leicht vermeiden, indem man auf wiederbefüllbare Becher für unterwegs zurückgreift. Entweder man bereitet gleich seinen Kaffee zu Hause zu und verzichtet somit nicht nur auf Müll, sondern schont auch sein Portmonee. Will man nicht auf den frischgebrühten Kaffee an der Tankstelle verzichten oder hat zu Hause keine Möglichkeit seinen Kaffee selber zuzubereiten, bieten eigentlich alle Tankstellen eine Mehrwegalternative zum Wegwerfbecher an.

Was ist eigentlich der Unterschied zu Mehrwegflaschen und Einwegflaschen?

Getränke werden meist in zwei verschiedenen Verpackungen angeboten. Einmal gibt es die Einweg-Pfandflasche und dann die Mehrweg-Pfandflasche, welche meist aus Glas oder Hartplaste besteht.

Mehrweg ist immer der bessere Weg!

Eine Mineralwasser-Mehrwegflasche kann im Durchschnitt über 50-mal wiederbefüllt werden. Mit der Nutzung von Pfandflaschen vermeidet man keinen Verpackungsmüll.

Kleiner Tipp: Schonmal Leitungswasser probiert? Das Leitungswasser in Deutschland hat eine sehr gute Qualität und ist zum Trinken geeignet. Als Lebensmittel Nr. 1 wird es streng kontrolliert und ist etwa 100x günstiger als Wasser aus der Flasche.

Zum Putzen des Badezimmers oder der Küche gibt es eine Vielzahl von Reinigungsmitteln. Natürlich kann man manchmal für eine hartnäckige Verschmutzung auf einen bestimmten Reiniger nicht verzichten, jedoch gibt es auch sehr gute Allzweckreiniger. Diese sind für alle möglichen Arten von Verschmutzungen nutzbar. Auch hochkonzentrierte Reiniger, welche man selbstständig anrührt, und somit verdünnt langfristig nutzen kann, sind eine tolle Alternative zu den meist sehr teuren Glas- oder Fettreiniger (u.v.a.).

Kleiner Tipp:

Schonmal Hausmittel als Reinigungsmittel verwendet? Essigreiniger kann man sehr leicht selber herstellen. Dieser ist vergleichbar mit einem Allzweck- oder auch Kalkreiniger. Auch mit einer frischen Zitrone lassen sich viele Verschmutzungen entfernen.

Wir sind nochmal im Badezimmer. Für viele Hygiene- oder Pflegeprodukte gibt es praktische Nachfüllverpackungen. Somit vermeidet man wieder Verpackungsmüll. Einen Handseifenspender z. B. kann man sich somit einmalig kaufen und einfach immer wieder auffüllen. Neben der Müllvermeidung lässt sich außerdem auf diese Weise bares Geld sparen, denn diese Nachfüllverpackungen sind meist günstiger.

Für Duschgel und Shampoo gibt es auch bereits eine verpackungsarme Alternative. Diese festen Seifen lassen sich einfach unter Wasser aufschäumen und erfüllen den gleichen Zweck.

Passend zum kommenden Weihnachtsfest, möchten wir das Verpacken von Geschenken nicht ganz außer Acht lassen. Wir haben folgende Tipps für das Verpacken von Geschenken zusammengetragen:

  • Geschenkpapier muss nicht nur einmal verwendet werden! Natürlich ist das Auspacken eines Geschenks spannend und besonders bei Kindern wird das Paket oft aufgerissen. Jedoch kann beim sorgfältigen Auspacken das Papier oft für ein weiteres Mal wiederverwendet werden.

 

  • Geschenktüten sind super zum Wiederverwenden. Warum jedes Geschenk einzeln einpacken? Wiederverwendbare Geschenktüten sind einfach zu nutzen – das Geschenk lässt sich zeitsparend „verpacken“, diese Tüten kann man für alle möglichen Anlässe nutzen, beim Transport geht nichts kaputt …

 

  • Alte und ausgelesene Zeitung lässt sich zum Verpacken ebenfalls gut verwenden. Um diese vielleicht für Kinder interessanter zu gestalten, kann man die Zeitung super selber oder vielleicht gemeinsam mit den Kindern bemalen.

Die europäische Woche der Abfallvermeidung für das Jahr 2023 neigt sich dem Ende. Wir hoffen, dass wir mit unseren Tipps zum Thema „Lösungen gegen die Verpackungsflut“ etwas helfen oder aufklären konnten.