Europäische Woche der Abfallvermeidung 2024
In Deutschland landen jährlich fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. In den Ländern der Europäischen Union sind es insgesamt 60 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Allein in privaten Haushalten sind es das je nach Land zwischen 70 und 80 Kilogramm pro Person – ungefähr so viel wie das Durchschnittsgewicht eines Erwachsenen. Diese Verschwendung belastet nicht nur die Umwelt, sondern verschwendet auch wertvolle Ressourcen.
Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, findet vom 16. bis 24. November 2024 die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ (EWAV) unter dem Motto „Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“ statt.
Bereits im vergangenen Jahr haben wir uns mit der Aktion befasst. Das Thema im letzten Jahr: ‘‘Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut‘‘. Wir haben Ihnen einige Tipps mit auf dem Weg gegeben, wie im Alltag Verpackungsmaterial eingespart werden kann.
Auch in diesem Jahr möchten wir Sie mit Tipps rund um die Vermeidung von Lebensmittelabfällen versorgen.
Einkauf planen
Mit einer Einkaufsliste und einen Blick in den Kühlschrank und in die Speisekammer kann der Einkauf sorgfältig geplant werden. Nur das kaufen, was auf der Liste steht. Hört sich banal an, aber allzu oft landet plötzlich viel mehr im Einkaufswagen, als man eigentlich benötigt.
Zudem sollte man nicht hungrig einkaufen gehen. Hunger füllt den Einkaufswagen.
Packungsgrößen beachten
XXL-Angebote locken mit günstigen Preisen, kommen uns und die Umwelt aber teuer zu stehen, wenn die Hälfte in den Müll wandert. Gerade Singlehaushalte sollten gleich zu kleineren Packungen greifen. Viele Supermärkte bieten Produkte bereits in kleineren Portionen an.
Lebensmittel richtig lagern
Richtige Lagerung verlängert die Haltbarkeit. Hier einige Tipps:
- Nudeln, Mehl, Couscous, Linsen und Öle mögen es trocken und dunkel
- Salat, Gemüse und Obst welken bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 60% nicht so schnell – ab damit ins Gemüsefach im Kühlschrank.
- Falls das Gemüse in Plastik verpackt ist, sollte die Verpackung gleich entfernt werden. Das Kondenswasser tut nicht gut. Besser einfach gleich ganz unverpackt kaufen.
- Bei Salat z. B. hilft es, wenn Sie ihn in ein leicht feuchtes Geschirrtuch einwickeln und ihn dann ins Gemüsefach packen. Das Tuch nimmt die Feuchtigkeit auf und der Salat schimmelt nicht.
- Äpfel halten sich kühl und dunkel extrem lange
- Lauchzwiebeln können Sie in ein Glas mit Wasser tun, so wachsen sie weiter und bleiben knackig
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, bis zu welchem Datum das Lebensmittel mindestens seine (in der Werbung) angepriesenen Eigenschaften behält. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Verfallsdatum. Die meisten Produkte können auch noch Tage oder sogar Wochen nach Ablauf des aufgedruckten Datums bedenkenlos gegessen werden. Ein Joghurt, der sofort gegessen wird, muss kein Mindesthaltbarkeitsdatum haben, das weit in der Zukunft liegt. Oft werden Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abläuft, zum reduzierten Preis angeboten. So können Sie Lebensmittel retten und zugleich Geld sparen.
Aber woher weiß ich, ob ein Produkt nach Ablauf des MHD noch gut ist?
Nur bei allen leicht verderblichen Produkten, wie bei Fisch, Fleisch, Frisch- und Weichkäse, sollte das aufgedruckte Datum beachtet werden.
Vertrauen Sie im Zweifel Ihren Sinnen: Schauen Sie sich das Produkt genau an, riechen Sie daran oder probieren Sie davon. Geht das noch oder Finger weg? Das verrät Ihnen spätestens ihr Geschmackssinn sofort.
Ein zweites Leben für Brot
Brot ist seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel. Die große Mehrheit der Menschen isst regelmäßig Brot. Allerdings: Schätzungsweise mehr als ein Drittel der weltweit hergestellten Brot- und Backwaren wird schlecht, bevor es verzehrt werden kann und landet im Müll. Brot verwahren Sie am besten bei Zimmertemperatur in einem Brottopf aus Steingut, im Stoffbeutel oder Brotkasten, jedoch nie in einer Plastiktüte, denn Brot braucht Luft. Allerdings auch nicht zu viel davon, sonst wird es schnell trocken.
Im Zusammenhang der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2024 wurde ein kleines Rezeptbuch erstellt. Inhalt: köstliche Rezepte für altbackenes Brot.
Lebensmittel verarbeiten und haltbar machen
Was tun mit schrumpeligen Äpfeln oder zu viel eingekauftem Gemüse? Aus schlappen Basilikumblättern kann ein leckeres Pesto entstehen, aus überzähligen Tomaten eine köstliche Tomatensoße und die schrumpeligen Äpfel oder anderes Obst können zu Mus, Smoothies oder Marmelade verarbeitet werden.
Reste vom Gemüse-Schnippeln können eingefroren werden, um später damit eine leckere Gemüsebrühe zu zaubern. Perfekt für die kalte Jahreszeit.
Aus Resten neue Gerichte zaubern
Manchmal lassen sich Portionsgrößen schlecht einschätzen und es bleiben Reste. Doch selbst bei kleinen Mengen lohnt es sich, diese aufzubewahren oder einzufrieren. So lässt sich zum Beispiel ein Rest Tomatensoße bei der nächsten Mahlzeit als Pizzabelag verwenden und übrig gebliebene Kartoffeln kommen als Bauernomelette zu neuen Ehren. Aus altbackenem Brot lassen sich Semmelknödel, Arme Ritter, Brotsuppe oder Bruschetta zaubern. Mit ein wenig Phantasie und Spaß am Kochen lässt sich aus fast jedem Rest etwas Neues kreieren.
Kennen Sie schon die ‘‘Zu gut für die Tonne‘‘-App?
Mit praktischen Reste-Rezepten und Haltbarkeitstipps hilft die App beim Verwerten von Resten.
Mehr Infos unter https://www.zugutfuerdietonne.de/app .